Leipzig als rasant wachsende Stadt steht vor enormen Herausforderungen. Eine davon ist der stark steigende Bedarf nach Kita-Plätzen. Diese Aufgabe wurde von vielen Fraktionen im Leipziger Stadtrat zu spät erkannt, sodass die SPD-Fraktion in der Diskussion zum Doppelhaushalt 2017/18 die einzige war, die mit einem Änderungsantrag zusätzliche investive Mittel für den Ausbau kommunaler Kitas forderte.
SPD-Erfolg bei Haushaltsverhandlungen
Die SPD-Fraktion konnte schlussendlich die Forderung durchsetzen, dass die Stadt in diesem und dem nächsten Jahr zusätzlich 500.000 Euro für die Erweiterung, Reaktivierung von Räumen oder ganzen Gebäudesträngen bei kommunalen Kindertagesstätten einsetzt. Dadurch können jetzt insgesamt drei bestehende Kita-Einrichtungen deutlich erweitert werden.
„Wer kommunale Kitas will, muss auch die entsprechenden kommunalen Investitionsmittel bereitstellen. Dennoch, auch mit diesen Mitteln wird die Stadt den notwendigen Ausbau im entsprechenden Tempo nicht schaffen. Wenn wir deutlich vorankommen wollen, sind neben der Kommune auch weiterhin freie Träger, sowie unsere kommunalen Unternehmen gefragt.“ so der Fraktionsvorsitzende Christopher Zenker. Abstimmung und Kommunikation zwischen Verwaltung und kommunalen Unternehmen sollten aber noch verbessert werden.
Vorbild Stuttgart: Systembauweise und gemeinsame Ausschreibungen
Zudem fordert die SPD-Fraktion beim Bau von Kitas auch neue Wege zu gehen: „Wir brauchen schnell Plätze, das bedeutet auch, dass unsere Verfahren und Bauzeiten kürzer werden müssen. Wir erneuern daher unsere Forderung, Kitas in Systembauweise zu errichten, bestenfalls in einer Ausschreibung, wie es zum Beispiel die Stadt Stuttgart für mehrere Kindertagesstätten getan hat.“ Mindestens zehn Grundstücke für zehn Kitas wären so ein großer Wurf. Wenn die Stadt schnell handelt, könnten auf diesem Weg bis Ende 2018 über 1.500 Plätze zusätzlich zu den bestehenden Planungen entstehen, 1.500 Plätze die wir dringend benötigen. Zwischen Spatenstich und Eröffnung von Kitas in Systembauweise lagen teilweise nur sechs Monate. Ein klarer Zeitvorteil gegenüber einer konventionellen Bauweise. Wir brauchen die Plätze, also müssen wir aufs Tempo drücken“, so Zenker abschließend.
Keine Nachteile bei Nutzbarkeit
Mit dem Bau in Systembauweise wurden auch in Leipzig gute Erfahrungen gemacht, sei es bei Anbauten für mehrere Leipziger Schulen oder mit Kitas bei freien Trägern. Gebäude, die in Systembauweise errichtet werden, stehen trotz der kürzeren Bauzeit in punkto Haltbarkeit sowie Wärmedämmung der konventionellen Bauweise in nichts nach und sind trotz Fertigbau teilweise individualisierbar.