Sehenswürdigkeiten von Großharthau sind das historische Rittergut und der Schlosspark – aber auch politisch hat die Gemeinde Besonderes zu bieten

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Im sächsischen Großharthau erringt die SPD zur Gemeinderatswahl 55 Prozent

In ganz Deutschland hat die SPD derzeit mit immer geringer werdender Zustimmung zu kämpfen. In vielen Regionen Sachsens wurden bei der Kommunal- und Europawahl nur noch einstellige Ergebnisse erreicht. Dass es auch anders geht, zeigt das 2.800 Einwohner zählende Großharthau auf halbem Weg von Dresden nach Bautzen. Wie ein roter Klecks erscheint die Gemeinde auf der Ergebniskarte des Landkreises Bautzen. Schon seit vielen Jahren gewinnen die Sozialdemokraten hier am südlichen Rand der Oberlausitz sehr regelmäßig kommunale Wahlen.

Bei der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 konnte die SPD satte 55 Prozent der Stimmen gewinnen. Damit konnte die SPD ihr Topergebnis aus dem Jahr 2014 sogar noch um 13 Prozentpunkt steigern und stellt nun 10 der 16 Gemeinderäte. CDU, Freie Wähler und FDB besetzen die verbliebenen Plätze. Dieser Erfolg ist keineswegs Zufall, sondern das Ergebnis jahrelanger Aufbauarbeit und einer tiefen Verankerung in der Gemeinde mit ihren vier Ortsteilen.

Investitionen in der Kommune

Zu nennen sind dabei vor allem zwei Namen: Seit 2001 ist der Sozialdemokrat Jens Krauße Bürgermeister der Gemeinde. Zuletzt wurde er vor vier Jahren mit 76 Prozent der Stimmen wiedergewählt. In den letzten Jahren ist es ihm und dem Gemeinderat gelungen, zahlreiche Investitionen anzuschieben. Die Grundschule wurde saniert, Kitas wurden erweitert und auch ein Nahversorger hat sich nach langem Ringen wieder in der Gemeinde angesiedelt. Nach jahrelangem Abwärtstrend steigen nun auch wieder die Einwohnerzahlen der kleinen Gemeinde und neue Baugebiete finden schnell Abnehmer. Jens Krauße war auch Garant für den sozialdemokratischen Wahlerfolg bei der Kreistagswahl. Über 40 Prozent der Großharthauer wählten SPD und bescherten dem Bürgermeister erneut ein Mandat im Kreistag Bautzen.

Parteilose auf der SPD-Liste

Zweiter Vater des Erfolges ist Ilko Keßler. Der bisherige Fraktionsvorsitzende ist nicht nur seit vielen Jahren in der SPD aktiv, sondern auch Vorsitzender eines größeren Sportvereins. Als Spitzenkandidat für die SPD-Liste hat er keineswegs nur Parteimitglieder gewonnen, sondern konnte vor allem auch viele wichtige parteilose Multiplikatoren aus Vereinen, Handwerk und Zivilgesellschaft von einer Kandidatur überzeugen. So kandidierten schlussendlich 19 Bürgerinnen und Bürger auf der SPD-Liste für den eigentlich nur 16-köpfigen Gemeinderat. Aber wie in vielen Gemeinden stehen auch in der Großharthauer Kommunalpolitik weniger Parteiinteressen, sondern konkrete Sachfragen und die Lösung von Problemen im Mittelpunkt. Mit diesem Ansatz will die SPD in Großharthau auch in den kommenden Jahren weiter die Menschen überzeugen.