Die SPD Stadtratsfraktion fordert eine schnelle Umsetzung der geplanten Erstaufnahmeeinrichtung

Seit dem 24. Juli leben in der Dresdner Friedrichstadt circa 1000 Flüchtlinge in einer eilig errichteten Zeltstadt. Diese Notunterkunft war als Provisorium gedacht, die Landesdirektion plant nun jedoch, die Zelte durch Container zu ersetzen und somit das Lager winterfest zu machen.

Vincent Drews, sozial- und integrationspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Dresdner Stadtrat, konnte sich von der schwierigen Lage im Zeltlager vor Ort selbst ein Bild machen. Er mahnte bereits zuvor, dass eine Notunterkunft in Zelten keinesfalls ein Dauerprovisorium werden dürfe. Doch auch die neue Entwicklung betrachtet er kritisch, da selbst Container eine feste Erstaufnahmeeinrichtung nicht ersetzen können: „Nach allem, was wir wissen, hatte der Freistaat keine andere Wahl, als rasch eine Notunterkunft zu errichten. Das Sächsische Innenministerium ist nun gefordert, die begonnene Planung für eine reguläre Erstaufnahmeeinrichtung in Dresden so schnell wie möglich umzusetzen, um den ankommenden Menschen eine ordentliche Unterbringung zur Verfügung zu stellen“.

Die geforderte „ordentliche Unterbringung“ der Flüchtlinge ist in der Zeltstadt momentan noch nicht gewährleistet, so Drews. Massive Kritik gab es vor allem an den hygienischen sowie medizinischen Zuständen. So sagte Gerhard Ehninger, Mediziner am Universitätsklinikum in Dresden: „Bei der Unterbringung wurden nicht einmal die Mindeststandards der WHO für Flüchtlingscamps eingehalten, an die man sich normalerweise selbst im Krieg halten müsste.“

Die Staatssekretärin für Soziales, Andrea Fischer, erklärte diesbezüglich, dass die hygienische Situation im Camp anfangs kritisch war und noch nicht optimal ist. „Da muss man auch nichts beschönigen“, so Fischer.