Sven Schulze neuer Oberbürgermeister von Chemnitz – SPD in vielen Klein- und Mittelstädten erfolgreich

Sven Schulze tritt im Chemnitzer Rathaus die Nachfolge der Sozialdemokraten Peter Seifert und Barbara Ludwig an

Bildquelle: Studio 85 / Petra Hammermüller

Mit überzeugendem Personal kann die SPD Wahlen gewinnen. Diese Feststellung hat sich bei den Bürgermeisterwahlen in Sachsen in diesem Herbst wieder einmal bewahrheitet. Egal ob in der Viertelmillionenstadt Chemnitz oder der 4.500-Einwohner-Kleinstadt Augustusburg: Fast überall, wo Sozialdemokraten angetreten sind, konnten sie auch deutliche Erfolge verbuchen.

Sozialdemokratische Tradition fortgesetzt

Seit 1993 besetzt die SPD den Oberbürgermeisterposten in Chemnitz. Dies wird auch in den kommenden sieben Jahren so bleiben. Trotz eines breiten Kandidatentableaus konnte sich der bisherige Chemnitzer Finanzbeigeordnete Sven Schulze am 11. Oktober mit 35 Prozent der Stimmen im zweiten Wahlgang klar durchsetzen. Der 49-Jährige tritt damit die Nachfolge von Barbara Ludwig an, die nach 14-jähriger Arbeit für die Stadt nicht erneut angetreten ist. Vor seiner hauptamtlichen Tätigkeit im Chemnitzer Rathaus war der frühere Chemnitzer SPD-Vorsitzende viele Jahre lang in Führungspositionen bei einem regionalen Energieversorger tätig.

Der sächsische SPD-Vorsitzende Martin Dulig sah im klaren Erfolg von Sven Schulze das Resultat jahrelanger, akribischer Arbeit für das Wohl der Stadt: „Er wird den erfolgreichen Weg und die gute Entwicklung, die Chemnitz in den vergangenen Jahren genommen hat, nun weitergehen können. Die Chemnitzerinnen und Chemnitzer haben sich dafür entschieden, dass ihre Stadt auch in Zukunft mit Weltoffenheit, Toleranz und Modernität regiert wird.“

Brandis und Markkleeberg weiter SPD-geführt
 
Im Leipziger Raum konnten sich zwei SPD-Amtsinhaber klar durchsetzen: Karsten Schütze wurde bereits am 20. September mit 67 Prozent als Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Markleeberg wiedergewählt. In den letzten Jahren hatte die Stadt im Leipziger Neuseenland stetig an Einwohnern und Anziehungskraft gewonnen. Ähnlich erfolgreich war Arno Jesse, der eine Woche später sogar mit 69 Prozent in seinem Amt als Bürgermeister von Brandis bestätigt wurde. In der Kommune mit ihren 10.000 Einwohnern konnte Arno Jesse in den letzten Jahren beispielsweise deutliche Verbesserungen des lokalen Busnetzes durchsetzen.

Dirk Neubauer in Augustusburg erfolgreich

Ebenfalls wiedergewählt wurde Dirk Neubauer, der seit sieben Jahren Bürgermeister von Augustusburg bei Chemnitz ist. Obwohl Neubauer erst 2017 in die SPD beigetreten ist, hat er mit seinen Ansätzen zu Themen wie Digitalisierung und Bürgerbeteiligung schon überregionale Aufmerksamkeit erregt. Die Augustusburger unterstützen diesen Kurs und haben ihn mit 68 Prozent im Amt bestätigt.

Wahlsiege in Hoyerswerda und Nossen

Neu auf der Karte der SPD-geführten Rathäuser sind Hoyerswerda und Nossen: In Hoyerswerda konnte sich der bisherige SPD-Stadtrat Torsten Ruban-Zeh im zweiten Wahlgang klar mit 44 Prozent durchsetzen. Damit wird der frühere Geschäftsführer des AWO-Kreisverbandes Lausitz nun die Geschicke der 32.000-Einwohner-Stadt leiten. Diese ist besonders stark vom Strukturwandel und dem Ausstieg aus der Braunkohleförderung betroffen. Mit ganz anderen Herausforderungen wird hingegen der 33-jährige Christian Bartusch konfrontiert sein. Der Verwaltungsfachmann, der derzeit noch in der Zwickauer Stadtverwaltung tätig ist, wurde am 8. November im zweiten Wahlgang mit 54 Prozent zum neuen Bürgermeister von Nossen gewählt. Die Stadt liegt zwar verkehrsgünstig in der Mitte Sachsens, doch die 10.000 Einwohner verteilen sich über eine Fläche von über 120 Quadratkilometern. Mit seinem Amtsantritt wird Christian Bartusch, der zugleich auch Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Meißen ist, übrigens der jüngste SPD-Bürgermeister Sachsens sein.