Gerade in Zeiten des Klimawandels gewinnt der Radverkehr in Großstädten an Bedeutung

Sozialdemokraten setzen auf bessere Ampelschaltungen, Radschnellwege und neue Flächenverteilung

Im Nichts endende Radwege, Konflikte mit Autofahrern und fehlende Abstellmöglichkeiten: In Dresden gibt es in Sachen Radverkehr trotz einiger Fortschritte noch einiges zu tun. Wie in kaum einer anderen Stadt ist die Verkehrspolitik das bestimmende Thema in der Kommunalpolitik. Das hat sich nicht zuletzt bei der Kommunalwahl im Mai gezeigt, als die durch Fraktionsübertritte entstandene konservative Stadtratsmehrheit wieder abgewählt wurde.

Alltagstaugliche Alternativen zum Auto

Für die SPD-Stadtratsfraktion ist nicht erst seitdem klar, dass an der Stärkung des Umweltverbundes – Radverkehr, Bus, Bahn und Fußverkehr – kein Weg vorbeiführt. Zentrales Ziel der Dresdner Sozialdemokraten ist dabei, alle genannten Verkehrsarten attraktiver zu machen und alltagstaugliche Alternativen zum eigenen Auto zu schaffen. Einen besonderen Fokus legt die SPD-Fraktion derzeit auf den Radverkehr.

So hat der Dresdner Stadtrat im Oktober mit den Stimmen von Grünen, Linken, SPD und drei fraktionslosen Stadträten beschlossen, auf der Albertstraße separate Radstreifen zu schaffen. Diese ist bisher vierspurig und stellt für alle Verkehrsträger eine wichtige Nord-Süd-Verbindung dar. Schon in der Vergangenheit hatte die Stadtverwaltung geplant, eine Spur zugunsten des Radverkehrs umzuwidmen. Trotz der überschaubaren Verzögerung von einer Sekunde für den Autoverkehr wurde dieses Projekt damals von der konservativen Seite des Stadtrats gestoppt.

Lang- und kurzfristige Projekte

Auch visionäre Projekte wie die Schaffung von Radschnellwegen werden von den Sozialdemokraten derzeit vorangebracht. So könnte die Zwickauer Straße in der Südvorstadt erster Teil einer komfortablen Radroute von der Innenstadt in Richtung des Stadtteils Plauen sein. Aber auch alltäglichen Problemen wie unpassende Ampelschaltungen oder die bisher sehr eingeschränkte Winterräumung nimmt sich die SPD-Fraktion an. Derzeit werden z.B. nur einige Abschnitte des wichtigen Elberadwegs geräumt. Auf der wichtigen Route von der Technischen Universität Richtung Neustadt ist vom Winterdienst bisher sogar gar nichts zu sehen. Hier soll in nächster Zeit endlich auch in der kalten Jahreszeit ein durchgängiges Netz entstehen.

Stefan Engel, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion sieht in Dresden im Radverkehr noch viele Herausforderungen: „Ziel muss sein, möglichst schnell ein durchgängiges Radnetz zu schaffen. Dazu müssen die vielen Problemstellen aus dem Radverkehrskonzept konsequent abgearbeitet werden. Mit Stückwerk bringt man die Leute nicht aufs Rad! Dazu wird auch der Autoverkehr an der einen oder anderen Stelle Platz abgeben müssen.“