Der mittelsächsische SPD-Kreisvorsitzende und Döbelner Landtagsabgeordnete Henning Homann sagt den neu gegründeten Willkommensinitiativen in Döbeln und Roßwein seine Unterstützung zu.

„Integration ist zurzeit ein vieldiskutiertes Thema. Dabei schwingen eine ganze Menge Emotionen und auch Ängste mit. Hier hilft Sachlichkeit, Information und Dialog“, erklärt Homann und lobt gleichzeitig die Stadt Roßwein: Hier werde mit allen Seiten gesprochen und versucht, die Bürger schon vor Ankunft der Flüchtenden auf die neuen Roßweiner vorzubereiten. Im Mai wurden dann die ersten 29 von 100 geplanten asylsuchenden Menschen, darunter viele Kinder, untergebracht.

Um Integration zu ermöglichen, bedarf es laut Homann einer funktionierenden Willkommenskultur. Dazu gehört, den Flüchtlingen ohne Vorurteile zu begegnen und ihnen das Ankommen so leicht wie möglich zu machen, „denn viele Flüchtlinge kommen aus Bürgerkriegen, sind Verfolgung, Folter oder sogar dem Tod gerade so entkommen; manche sind schwer traumatisiert“. In diesem Zusammenhang betont er, wie wichtig die Arbeit von Willkommensinitiativen ist.

Zeitgleich zur Gründung der Willkommensinitiative hat sich in Roßwein auch die ausländerfeindliche Initiative „Roßwein wehrt sich – Nein zum Heim“ gegründet. Diese führt nach dem Vorbild von Pegida wöchentliche Demonstrationen durch. Die Roßweiner Willkommensinitiative veranstaltet seitdem zeitgleich zu den wöchentlichen Demonstrationen einen „Tag der Begegnung“ mit Deutschen und Nicht-Deutschen an der Asylsuchendenunterkunft. „Ich finde es gut, dass mit jeder Demo von Rechts die Integration in Roßwein vorangetrieben wird“, meint Homann dazu schmunzelnd. Parallel zum Tag der Begegnung würden gemeinsam mit Kirchgemeinde und Jugendhaus Deutschkurse organisiert und die MigrantInnen in Vereine integriert.

Die im Vergleich zu den Vorjahren relativ hohe Anzahl von Flüchtenden und Asylsuchenden stellt manche Kommunen vor Herausforderungen. Homann zeigt sich trotz dessen optimistisch. Die Herausforderungen müssten entschieden angegangen werden. Dazu bedürfe es aber der Unterstützung aller politischer Ebenen – der des Landkreises, des Landes und des Bundes. Auf Landesebene würden zurzeit bereits umfassende Integrationsprogramme vorbereitet: „Eine Förderrichtlinie für die soziale Betreuung ist bereits verabschiedet. Im nächsten Schritt wird es eine Förderrichtlinie für Sprachkurse geben.“ Gleichzeitig soll eine gezielte Integrationsstrategie für den Arbeitsmarkt angestrebt werden. Viele der Menschen, die hierher kommen, sind laut Homann sehr gut ausgebildet beziehungsweise bereit, eine Ausbildung zu machen. Hier sieht er Chancen für beide Seiten.

Um alle Aufgaben, die sich aus der Aufnahme der Flüchtlinge ergeben, auch stemmen können, fordert Homann vom Bund eine stärkere finanzielle Unterstützung der Kommunen.