Vincent Drews ist sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Dresdner Stadtrat

SPD-Fraktion Dresden startet Antragsinitiative für Gewerbetreibende, Vereine und Veranstaltungen

Autoren: Vincent Drews und Hannah Seeberger, SPD-Fraktion

In Dresden gibt es einige Gründerzeitviertel, die von alter und keineswegs barrierefreier Bebauung geprägt sind. An Eingängen zu Ladenlokalen müssen zum Betreten zumeist mehrere Stufen überwunden werden. Das betrifft die Gastronomie ebenso wie den Einzelhandel zum Beispiel in der Äußeren Neustadt, dem Hechtviertel oder in Löbtau. Für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen – nicht nur Menschen mit Behinderungen, auch Seniorinnen und Senioren, Personen mit Gehhilfen, mit Kinderwägen oder Rollatoren – wird aufgrund dieser ein bis zwei Stufen die Teilnahme an kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen oftmals erschwert oder gar unmöglich. Das ist nicht fair und ein Problem, das mit Rampen oder einer Hebeeinrichtung aber recht einfach gelöst werden könnte.

Mobile Rampen in den Gründerzeitvierteln

In ihrer jüngsten Antragsinitiative fordert die SPD-Fraktion Dresden deshalb die Erarbeitung einer Förderrichtlinie, mit der eben solche Rampen oder mobilen Hebeeinrichtungen gefördert werden können. Sie soll sich insbesondere an Gewerbetreibende, Vereine und Veranstalter:innen richten, da es für diese bislang keine Förderung für mehr Barrierefreiheit gibt. Die mobilen Geräte bieten in den Gründerzeitvierteln auch den Vorteil, dass sie keinen Eingriff in die denkmalgeschützten Gebäudestrukturen zur Folge haben. Die Breite vieler Gehwege lässt oftmals ohnehin nicht genug Platz für feste Installationen. Diese Initiative soll Gastronomen und Einzelhandel dabei unterstützen, allen Menschen den Zutritt zu den Ladenlokalen zu ermöglichen, ohne große finanzielle Belastungen zu verursachen.

Eine Verleihplattform für barrierefreie Veranstaltungen

In einem zweiten Punkt fordert der Antrag die Einrichtung einer Verleih-Plattform für mehr Barrierefreiheit. Dort sollen Hilfsmittel für Barrierefreiheit, neben Rampen zum Beispiel auch Hörtechnik oder die Dienstleistung von Gebärdendolmetscher:innen angeboten werden. Bei der Planung einer Veranstaltung kann man dort ganz einfach die notwendigen Utensilien ausleihen, um allen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen.

Denn gerade bei Veranstaltungen, die nur gelegentlich und für einen kurzen Zeitraum geplant sind, ist der Aufwand für eigene Anschaffungen verhältnismäßig groß. Das darf aber kein Grund sein, Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen auszuschließen.

Zusammenarbeit mit Betroffenen

Wichtig ist der SPD-Fraktion die Einbeziehung des hiesigen Verbands für Körperbehinderte Dresden e.V.. Denn dieser verfügt bereits über diverse Hilfsmittel, die auch jetzt schon ausgeliehen werden können. Das Novum einer stadtweiten Verleih-Plattform läge darin, dass weitere Einrichtungen ihre Hilfsmittel anbieten können und es den Veranstalter:innen damit leichter wäre, ihre Events barrierefrei durchzuführen. Die Initiative kann übrigens auch gut an eine städtische Plattform anknüpfen, die bereits die Barrierefreiheit von bestimmten öffentlichen Orten aufführt.