Im Februar 2016 begann bereits die zweite „Welcome-Reihe“ des Herbert-Wehner-Bildungswerkes für Kommunalpolitik e.V. aus Dresden. Gestartet wurde das Projekt im letzten Oktober. Geflüchtete aus Afghanistan, dem Irak, Syrien und Somalia nahmen daran teil. Unter dem Titel „Welcome to Dresden“ besuchten sie wöchentlich eine kommunale Einrichtung und tauschten sich darüber aus, wie die Dinge in deutschen Kommunen organisiert werden. Neben den Dresdner Verkehrsbetrieben, wo es darum ging wie der öffentliche Personennahverkehr in Dresden aufgebaut und auch finanziert wird, sprachen sie auch mit Mitarbeitern der Stadtreinigung Dresden über die Mülltrennung und das Recycling in Deutschland. Besonderen Wert legten die Organisatoren des Herbert-Wehner-Bildungswerkes für Kommunalpolitik e.V. darauf, dass auch der Vergleich zur Handhabung solcher kommunaler Aufgaben in den Herkunftsländern der Geflüchteten gezogen wurde und Mitarbeiter der Dresdner Einrichtungen in Kontakt mit ihnen kamen.

101″Besonders schön ist es für mich zu sehen, dass hier auch eindeutig Befürchtungen abgebaut werden konnten, da man sich gegenseitig kennengelernt hat und miteinander ins Gespräch kam“, fasst die pädagogische Mitarbeiterin des Herbert-Wehner-Bildungswerkes für Kommunalpolitik e.V., Sophie Augustin, ihre Eindrücke zusammen. Um das Abbauen von Vorbehalten ging es auch beim Besuch des Polizeireviers in Dresden-Gorbitz, dem Stadtteil in dem die Geflüchteten ein neues Zuhause gefunden haben. “ Für sie ist der Kontakt mit der Polizei nicht immer einfach“, erklärt Sophie Augustin, „wenn sie in ihren Heimatländern mit Polizei und Staatsgewalt zu tun hatten, hatte dies häufig mit Gewalt und Repression zu tun, nicht aber mit dem Bild des Freund und Helfers, das wir in Deutschland zeichnen.“ Hussam Rizik stammt aus Damaskus in Syrien und gab gleich zu Beginn der Veranstaltungsreihe zu, ein flaues Gefühl im Magen zu bekommen, wenn er uniformierte Polizisten sehe. Nach der Führung durch das Revier und einer ausführlichen Gesprächs- und Diskussionsrunde mit den Bürgerpolizisten Sabine Zimmermann und Andreas Robl bedankte sich Hussam Rizik auf Englisch und sagt: „Vielen Dank, dass Sie uns dies alles gezeigt haben und mir geholfen haben, meine Vorbehalte und Ängste zu überwinden. Das bedeutet mir viel!“

Anknüpfend an diese positiven Erfahrungen konzipierte das Herbert-Wehner-Bildungswerk für Kommunalpolitik e.V. dieses Veranstaltungsformat nun auch für Geflüchtete aus Pakistan, die nun ein neues Zuhause in Radebeul fanden. Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Bildungswerkes und einem Dolmetscher, der die einzelnen Stationen der Welcome-to-Radebeul-Reihe in Urdu übersetzt,  besucht die Gruppe erneut die Dresdner Verkehrsbetriebe, die Freiwillige Feuerwehr in Radebeul, die Polizei in Meißen und das Rathaus in Radebeul.

„Ich bin überzeugt, dass Integration funktionieren kann, aber unterstützen muss man die Menschen dabei schon. Sich willkommen zu fühlen, ist dabei unersetzlich“, sagt Sophie Augustin vom Bildungswerk.

Das Herbert-Wehner-Bildungswerk für Kommunalpolitik e.V. hilft interessierten Kommunalpolitikern aus Sachsen gerne dabei, eine solche Veranstaltungsreihe auch in ihren Kommunen vor Ort zu organisieren. Die Kontaktdaten finden Sie im Infokasten.

Herbert-Wehner-Bildungswerk für Kommunalpolitik e.V.

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