Die 13 Hektar großen Hufewiesen sollen für die Öffentlichkeit zugänglich werden
Fast unberührte Natur inmitten einer Großstadt – Das mag absurd klingen, doch in den vergangenen Jahren hat sich im Dresdner Stadtteil Trachau genau das entwickelt. Einst landwirtschaftlich genutzte Flächen verwilderten und gerieten auch immer mehr aus dem Fokus der Öffentlichkeit. Im Rahmen der Baueuphorie nach der Wende sollte das Areal mit Wohnungen bebaut werden. Doch dazu kam es nicht und auch spätere Bestrebungen zur Bebauung verliefen letztendlich im Sande. Im Jahr 2012 gründete sich dann der Hufewiesen Trachau e.V., der eine öffentliche Nutzung des Geländes als grüne Oase für den Stadtteil anstrebt. Seitdem findet auch jährlich das Trachenfest statt, an dem viele Akteure aus der näheren Umgebung beteiligt sind.
Bebauung kaum noch möglich
Das Areal unweit der Bahntrasse Richtung Leipzig befindet sich im Moment noch im Privatbesitz. Allerdings ist eine Bebauung aufgrund des Fluglärms, der Überflutungsgefahr und des Bahnlärms mittlerweile ohnehin problematisch oder sogar zum Teil sogar unzulässig. Auch im Flächennutzungsplan der Stadt Dresden sind die Hufewiesen mittlerweile als Waldgebiet ausgewiesen. Um diesen Status zu sichern und einen ersten Schritt hin zu einer öffentlichen Nutzung zu gehen, haben SPD, Grüne und Linke in Dresden vor kurzer Zeit einen Antrag eingebracht, die noch bestehenden Bebauungspläne von den erwähnten Bauvorhaben nun endlich aufzuheben. Dieser Antrag fand unter anderem im Ortsbeirat Pieschen eine breite Mehrheit.
Ankauf als mittelfristiges Ziel
Parallel zu diesem politischen Prozess arbeitet der Verein Hufewiesen Trachau e.V. gerade daran, mittelfristig einen Ankauf der Hufewiesen zu ermöglichen. Dazu könnte auch die Stadt ihren Beitrag leisten. SPD, Grüne und Linke haben für das Jahr 2017 insgesamt 400.000 Euro zusätzlich für Parkerweiterungen im städtischen Haushalt eingestellt, die auch den Hufewiesen zugutekommen könnten.
Viele Ideen für künftige Nutzung
Ebenso verfolgt der Verein das Ziel auf einem kleinen Teil der Fläche eine Freie Schule zu gründen, die auch im schulischen Alltag eng mit der Grünfläche verbunden sein soll. Letztendlich soll aus den Hufewiesen ein echtes Bürgergrün werden. Ziel ist kein abgeschlossenes Konzept, sondern ein Prozess, der gemeinsam mit den jetzigen Eigentümern und den Bürgerinnen und Bürgern der Umgebung angegangen wird. Wir als SPD im Ortsamtsbereich Pieschen werden diese Bemühungen auf jeden Fall weiter unterstützen.
Autor: Stefan Engel, Ortsbeirat und Vorsitzender der SPD Dresden-Pieschen