Erfolgreiche Klimaschutzpolitik vor internationalem Publikum gewürdigt

Am 03. November erhielt die Stadt Chemnitz in Leipzig den European Energy Award (eea®) in Gold. Aus Deutschland wurden insgesamt 11 Städte und Gemeinden ausgezeichnet: Aachen, Brakel, Bonn, Borgholzhausen, Chemnitz, Delitzsch, Emden, Münster, Nottuln, Rietberg, Vreden und die vier Landkreise Enzkreis, Kreis Steinfurt, Kreis Borken, Kreis Lippe mit dem eea Gold ausgezeichnet. Beim eea® handelt es sich um ein mehrjähriges europäisches Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, mit dem die Energie- und Klimaschutzaktivitäten der Kommune erfasst, bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft werden.

Mit der Auszeichnung in Gold wird die erfolgreiche Klimaschutzpolitik der Stadt gewürdigt. Seit den frühen 90er Jahren widmet sich Chemnitz den Themen Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung. So trat die Stadt 1992 dem Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder bei. Die Zielstellung ist, den CO2-Ausstoß langfristig auf 2,5 Tonnen pro Einwohner und Jahr zu senken und den Wert von 1990 bis zum Jahr 2030 zu halbieren. Unter dem Dach der Lokalen Agenda 21 fanden sich Akteure zusammen, um diese Zielstellungen mit Inhalt zu füllen.

Im Jahr 2009 beauftragte der Stadtrat die Verwaltung, erstmals am European Energy Award (eea®) teilzunehmen und ein Energienetzwerk zu gründen. Die Stadt Chemnitz wurde bereits in den Jahren 2011 und 2014 mit dem eea® in Silber ausgezeichnet. In diesem Jahr wurden in einem internationalen Zertifizierungsverfahren 78 Prozent der möglichen Punkte erzielt und damit die Ehrung Gold erreicht.

„Ich freue mich sehr darüber, dass Chemnitz in den erlesenen Kreis der europäischen Klimaschutzkommunen aufgenommen wurde. Eine Tonne CO2-Einsparung pro Einwohner ist eine beeindruckende Leistung“, so der energiepolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Stadtrat der SPD-Fraktion in Chemnitz und stellvertretender Vorsitzender der SGK-Sachsen Jörg Vieweg. „Das hohe Niveau gilt es nun zu halten und noch weiter auszubauen.“

Neben der Stadtverwaltung haben kommunale Unternehmen und der Abfallwirtschaftsverband Chemnitz zum Erfolg beigetragen. Ohne die unter dem Dach des Umweltzentrums organisierten Vereine, Verbände, engagierten Bürgerinnen und Bürger sowie die Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer, Forschungseinrichtungen und privaten Unternehmen sei die Erreichung des eea® in Gold undenkbar gewesen, heißt es in einer Erklärung der Stadt.

Als aktuelle Klimaschutzprojekte gelten die energetische Sanierung auf dem Brühl, das Solarkataster im Internetauftritt der Stadt Chemnitz, der weitere Ausbau des Chemnitzer Modells, die energetische Sanierung von Schulen und Effizienzsteigerungen in den Ver- und Entsorgungsanlagen, z.B. der Bau eines neuen Trinkwasserhochbehälters an der Leipziger Straße.

Die Stadtverwaltung konnte für das Drucken von Dokumenten 50 Prozent der Energie durch ein zentrales Druckersystem einsparen. Die Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer im Energienetzwerk sorgt für die Konzeption neuer Energiesparprojekte sowie die Förderung der Elektromobilität in der Stadt. Das vom Umweltzentrum organisierte AGENDA-Forum widmete sich im Oktober der Frage, wie die Fernwärme in Chemnitz schrittweise erneuerbar werden kann. Diese Projekte stehen stellvertretend für eine große Zahl von Maßnahmen und Aktionen.