Amtsinhaber setzt sich im zweiten Wahlgang durch – Erfolgsgeschichte Leipzig fortsetzen

Seit 14 Jahren Leipziger Oberbürgermeister: Burkhard Jung

Leipzig wird auch in den nächsten Jahren weiter sozialdemokratisch regiert. Alter und neuer Oberbürgermeister der Messestadt ist der 62-jährige Burkhard Jung, der bereits seit 2006 an der Stadtspitze steht. Er setzte sich im zweiten Wahlgang am 1. März mit 49,1 Prozent gegen seinen Herausforderer Sebastian Gemkow (CDU) durch, der 47,6 Prozent erhielt. Die dritte Kandidatin, Ute Elisabeth Gabelmann (Piraten), kam auf 3,3 Prozent der Stimmen. Im ersten Wahlgang am 2. Februar lag Burkhard Jung noch knapp hinter Sebastian Gemkow, der nun weiterhin sächsischer Wissenschaftsminister bleibt. Die SPD konnte damit ihre wichtige Hochburg Leipzig halten, in der sie seit der politischen Wende 1989/90 durchweg den Oberbürgermeister stellt – erst Hinrich Lehmann-Grube, dann von 1998 bis 2005 Wolfgang Tiefensee und seitdem Burkhard Jung.

Seit 1991 in Leipzig

Der gebürtige Westfale kam 1991 als Lehrer in die sächsische Stadt und wechselte später zunächst als Beigeordneter für Jugend, Schule und Sport ins Leipziger Rathaus, wo er auch Sozialdezernent war. Im Jahr 2000 trat er in die SPD ein. Seit Juni 2019 ist er zudem Präsident des Deutschen Städtetages.

Nach dem knappen Wahlausgang sprach Burkhard Jung von einer „gespaltenen Stadt“. Der Sozialdemokrat hatte seine Hochburgen vor allem in den innerstädtischen Altbauquartieren, während sein CDU-Herausforderer am Stadtrand erfolgreich war. Sein Ziel sei es nun, auf alle Teile der Stadtgesellschaft zuzugehen. Er wolle Leipzig als „Leuchtturm“ weiterentwickeln.

Wachstumsmotor Leipzig

In den letzten Jahren konnte Leipzig einen rasanten Bevölkerungsanstieg auf mittlerweile fast 590.000 Einwohner verzeichnen. Starkes wirtschaftliches Wachstum und ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit prägten die Entwicklung der Stadt an der Pleiße. Das brachte aber auch Herausforderungen mit sich, wie die Begrenzung des Mietenanstiegs oder die Erweiterung der städtischen Infrastruktur.

Unterstützung von Linken und Grünen

Holger Mann, Landtagsabgeordneter und Stadtvorsitzender der Leipziger SPD, sah in dem Wahlergebnis den Auftrag „Politik für alle Stadtteile zu machen“. Dazu gehöre aus seiner Sicht der Einsatz für bezahlbaren Wohnraum, besseren öffentlichen Nahverkehr, moderne Schulen und nachhaltige Klimapolitik. Der SPD-Stadtchef dankte auch Linken und Bündnis90/Die Grünen, die ihre Kandidaturen nach dem ersten Wahlgang zurückgezogen hatten und Burkhard Jung unterstützten.