Am 7. Juni wurden in mehr als 200 sächsischen Städten und Gemeinden neue Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gewählt. Dabei wurden viele sozialdemokratischen Amtsinhaber bestätig. In einigen Städten, darunter die Landeshauptstadt, sind die Voraussetzungen für einen politischen Wechsel im zweiten Wahlgang gut.

Der Landkreis Bautzen zeigt, wie es geht: Die Radeberger bestätigen erneut ihren sozialdemokratischen Bürgermeister Gerhard Lemm mit 95,7 Prozent. Das beste Wahlergebnis eines ersten Wahlganges seit der Wende konnte Pia Findeiß (SPD) in Zwickau mit 49,9 Prozent holen, nur wenige Stimmen fehlten ihr zu einer absoluten Mehrheit.

Die mittelsächsische Gemeinde Arnsdorf bestätigte die amtierende Bürgermeisterin Martina Angermann mit einer absoluten Mehrheit. Angermann, die vom Bürgerforum e.V. unterstützt wird, konnte 75,2 Prozent erreichen. Damit tritt die Arnsdorfer Bürgermeisterin bereits ihre dritte Amtszeit an. Der CDU-Herausforderer Detlef Oelsner konnte lediglich 24,8 Prozent auf sich vereinen.

Angermann zeigte sich kurz nach Bekanntwerden der Zahlen begeistert vom Ergebnis: „Ich freue mich riesig, dass die Arnsdorfer so deutlich Vertrauen in mich setzen“. Sie werde sich darum bemühen, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen und auch diejenigen zu überzeugen, die sie nicht gewählt haben.

Herausragend ist in Arnsdorf nicht nur das Wahlergebnis, auch die Wahlbeteiligung liegt mit 54,4 Prozent höher als in den anderen Rödertal-Gemeinden. Die Gemeinde überholte auch Dresden, wo die Wahlbeteiligung bei 51,1 Prozent lag. In Dresden konnte die von einem breiten Bündnis unterstützte Dr. Eva-Maria Stange (SPD) mit 36,0 Prozent die meisten Stimmen für sich gewinnen. Sie tritt am 5. Juli im zweiten Wahlgang erneut gegen Dirk Hilbert an, der für „Unabhängige Bürger für Dresden“ antritt und mit 31,7 Prozent Wahlstimmen als stärkster Kontrahent Stanges gilt.

Eva-Maria Stange trifft laut der sächsischen SPD-Generalsekretärin Daniela Kolbe das Lebensgefühl einer Großstadt und setzt mit sozialem Wohnungsbau, Gerechtigkeit und Weltoffenheit auf die richtigen Themen und genießt bereits als Wissenschaftsministerin sachsenweit ein hohes Ansehen.

PEGIDA hatte sich ebenfalls mit der Kandidatin Tatjana Festerling an der Wahl beteiligt. Nachdem Festerling 9,6 Prozent auf sich vereinen konnte, hat sie ihre Wahlbewerbung offiziell zurückgenommen und ihre Anhänger dazu aufgerufen, für Hilbert zu stimmen. „Wir setzen auch weiterhin auf Inhalte“, ließ Kolbe mit Blick auf den zweiten Wahlgang verlauten und zeigt sich optimistisch, „dass die SPD in den Kommunen künftig stärker vertreten sein wird“.