Wohnortnahe Versorgung soll erhalten und ausgebaut werden.

Die Chemnitzer SPD-Fraktion fordert in einem Beschlussantrag die Fortschreibung bzw. Neuerstellung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes bis zum Sommer nächsten Jahres.

Dabei sollen nach dem Vorschlag der Sozialdemokraten zentrale Anliegen, wie die Stärkung der Chemnitzer Innenstadt als Einzelhandelsstandort, die Sicherung und der Ausbau der wohnortnahen Versorgung sowie der Erhalt und die Entwicklung der zentralen Versorgungsbereiche, verfolgt werden. Die Wirkung des bisher geltenden Konzeptes ist aus Sicht der SPD zu überprüfen um künftige Fehlentwicklungen zu vermeiden.

Um die Interessen der Einzelhändler berücksichtigen zu können und das neue Konzept auf eine breite Basis zu stellen, sollen die Stadtratsfraktionen, der Einzelhandelsausschuss der Industrie- und Handelskammer Chemnitz und die IG Innenstadt in die Erarbeitung einbezogen werden.

„Das derzeit gültige Konzept wurde im November 2011 durch den Stadtrat beschlossen und hat sich gerade im Hinblick auf die Stärkung der Chemnitzer Innenstadt bewährt. In den vergangenen Jahren haben sich die Rahmenbedingungen aber deutlich verändert“ so der SPD-Fraktionsvorsitzende Detlef Müller.

„Neue Angebotsstrategien von Einzelhändlern, Handelsketten, Discountern und ein größeres, von der reinen Nahversorgung abweichendes Angebot, führen dazu, dass immer mehr Unternehmen Anträge auf Erweiterungen der zulässigen Verkaufsfläche oder Standortverlagerungen stellen. Gleichzeitig kommt es in den Wohngebieten, nicht nur am Stadtrand, zunehmend zu Entwicklungen, die die wohnortnahe Grundversorgung der Bevölkerung nicht mehr gewährleisten“ so Müller weiter.

Dass Handlungsbedarf besteht, zeigt sich unter anderem daran, dass Verlagerungsund Erweiterungsanträge von Unternehmen durch die Verwaltung und den zuständigen Ausschuss in letzter Zeit immer wieder unterschiedlich bewertet wurden. Deshalb sei es nach Auffassung der SPD höchste Zeit, belastbare Voraussetzungen für Neuansiedlungen und Erweiterungen zu schaffen und für Unternehmen, Politik und Verwaltung transparente Entscheidungsprozesse zu ermöglichen.

„Wir wollen ein Einzelhandelskonzept, das klare Regeln vorgibt und möglichst wenige Ausnahmen zulässt. Nur so lässt sich eine längerfristige Planungssicherheit für Unternehmen gewährleisten. Der Erhalt und der Ausbau einer wohnortnahen Einzelhandelsversorgung für die Chemnitzerinnen und Chemnitzer hat dabei für uns die höchste Priorität“ so Detlef Müller.