Gut besuchte Abendveranstaltung des Herbert-Wehner-Bildungswerkes für Kommunalpolitik

Die Stadt Niesky hat wie andere ländliche Kommunen mit der zunehmenden Überalterung zu kämpfen. Doch warum ist das so? Was muss sich verändern, um die Stadt für alle Generationen attraktiver zu machen? Eine Podiumsdiskussion des Herbert-Wehner-Bildungswerkes für Kommunalpolitik bot im Mai eine Plattform, in deren Rahmen Bürger, Vereine, soziale Dienstleister und Verwaltung genau diese Fragen miteinander diskutierten. Die Abendveranstaltung fand im Friedrich-Schleiermacher-Gymnasium in Niesky statt. Als Referenten waren die Oberbürgermeisterin Beate Hoffmann, SPD-Stadtrat Harald Prause-Kosubek, Sebastian Höbler vom Flexiblen Jugendmanagement, der Leiter des Altenpflegeheims „Abendfrieden“ Imanuel Vollprecht und der Journalist Alexander Kempf (Sächsische Zeitung) zu Gast. Moderiert wurde der Abend von Markus Kremser, freier Journalist.

Die Podiumsdiskussion zeigte vor allem, dass die Nieskyer die Gründe für die Überalterung ihrer Stadt gut kennen. „Es fehlen Menschen im Alter zwischen 25 und 50 Jahren. Diese sind im leistungsfähigsten Alter, vermissen aber offensichtlich die beruflichen Perspektiven in der Heimat. Wenn ich will, dass diese Altersklasse wächst, dann muss ich Arbeitsplätze schaffen“, sagte ein Gast aus dem Publikum. „Es fehlt die Jugendkultur. Früher haben sich jeden Tag Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren im offenen Treff zusammengefunden und ihre Freizeit selbst gestaltet“, so Sebastian Höbler vom Jugendzentrum in Niesky, der damit einen weiteren der vielen Gründe nannte, warum die Stadt an Attraktivität verliert. Seit Januar 2014 ist der offene Treff aus finanziellen Gründen geschlossen und ein wichtiger Teil der Jugendarbeit in Niesky fehle damit, so Höbler. Obwohl die Einwohnerzahl der Stadt Jahr für Jahr sinkt, zeigte sich Oberbürgermeisterin Beate Hoffmann guter Dinge: „Ich bin optimistisch, dass die Talsohle bald erreicht ist.“ Doch wohl die wenigsten glauben an diesem Abend, dass der Abwärtstrend sich ohne Eigeninitiative der Stadt stoppen lassen könne. Für SPD-Stadtrat Harald Prause-Kosubek ist klar, dass man die Bürger mit ihren Ideen viel stärker an der Entwicklung Nieskys beteiligen müsse: „Solche Veranstaltungen legen den Grundstein um miteinander zu reden, Bedarfe auszutauschen und auf Probleme aufmerksam zu machen.“

Das Herbert-Wehner-Bildungswerk für Kommunalpolitik unterstützt alle interessierten Mandatsträger dabei, ähnliche Veranstaltungen in ihrer Heimatkommune auf die Beine zu stellen.

Herbert-Wehner-Bildungswerk für Kommunalpolitik e.V.

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