Im Landkreis Meißen wird am 7. Juni der neue Landrat gewählt. Zur Wahl stellt sich auch Thomas Gey (SPD), der nicht nur innerhalb seiner Partei als aussichtsreicher Kandidat gilt. Hauptberuflich ist der Jurist Abteilungsleiter des Parlamentsdienstes in der Sächsischen Landtagsverwaltung. Wohnhaft ist der gebürtige Sachse in Radebeul, der einwohnerstärksten Stadt im Südosten des Landkreises Meißen. Neben seiner Kreisrattätigkeit ist er dort auch Stadtrat und hat den Vorsitz seiner Fraktion inne.

Das Parteienbündnis, welches sich mit weitgehenden inhaltlichen Übereinstimmungen hinter ihm versammelt, erscheint zunächst ungewöhnlich. Es besteht aus Bündnis 90/Die Grünen, den Piraten, der Linken und natürlich der SPD und ist, wie Thomas Gey selbst sagt, „sehr unproblematisch zustande gekommen“. Im Kreistag Meißen bilden schon seit Anfang März SPD, die Grünen und Piratenpartei eine gemeinsame Fraktion, für die Landratwahl unterstützt dann auch die Linke den SPD-Mann. Als ersten gemeinsamen Schritt beantragten die vier Parteien eine Sondersitzung des Kreistages, die sich thematisch dem öffentlichen Treffen des seit 2002 amtierenden CDU-Landrats Arndt Steinbach mit der NPD annimmt. Nach einem Demonstrationszug der NPD zum Thema Asyl hatte dieser die rund 50 Demonstranten und NPD-Funktionäre ins Landratsamt zum Gespräch eingeladen. Dabei gab es im August 2008 im Kreistag Meißen in einer konstituierenden Sitzung eine Erklärung aller Parteien, nicht mit der rechtsextremen NPD zusammenzuarbeiten, so wie es auch der Konsens aller demokratischen Parteien in Sachsen auf Landes- und Kommunalebene ist. Passend dazu ist die Schaffung einer neuen Willkommenskultur für Asylbewerber und Geflüchtete ein wichtiges Ziel im Wahlprogramm des Bündnisses, dass die Beteiligten durch den aktuellen Amtsinhaber aus genannten Gründen gefährdet sehen. Weiterer Eckpunkt der Kandidatur von Thomas Gey ist die Modernisierung und der Umbau der Kreisverwaltung Meißen hin zu einer bürgernahen Verwaltung mit mehr Demokratie. Dort besteht laut Gey großer Handlungsbedarf.

Als ehemals jüngster Abteilungsleiter des Einwohnermeldeamts in Offenbach und mittlerweile 20 Jahren Berufserfahrung in der Landesparlamentsverwaltung in Dresden sieht er sich gerade da als richtigen Mann, um dieses Ziel durchzusetzen. Weitere Schwerpunktthemen Geys werden Bildung, Familie und Soziales sowie der Hochwasserschutz sein. Arndt Steinbach wurde bereits im November letzten Jahres erneut als CDU-Landratskandidat für den Landkreis Meißen nominiert. So wird es am 7. Juni einen spannenden Wahlabend geben in der nördlichen Mitte des Freistaates Sachsen.